TMS

Trankranielle Magnetstimulation (TMS)

Die transkranielle Magnetstimulation ist ein nicht-invasives Verfahren zur Modulation von Hirnaktivitäten. Hierbei werden kurz andauernde magnetische Pulse aus einer schmetterlingsartigen Spule abgegeben, welche nicht-invasiv und schmerzfrei durch die intakte Schädeldecke und in die äuβeren Hirnareale passieren. Dort bewirken sie auf Grundlage der elektromagnetischen Induktion eine kurz andauernde und schmerzfreie Veränderung der neuronalen Aktivität. Beispielweise können über dem motorischen Hirnareal abgegebene Pulse Handmuskelzuckungen hervorrufen. 

Werden Pulse über mehrere Sitzungen hinweg über einem bestimmten Areal abgegeben, kann dies auch langfristige Effekte bezüglich der neuronalen Aktivität erwirken. So versucht die TMS, unteraktive Regionen zu erregen oder überaktive Regionen zu hemmen. Auf dieser Wirkweise beruhend wird die TMS als (alternative) Therapieform für verschiedenste neurologische und psychische Erkrankungen erfolgreich angewendet (zum Beispiel bei der Depressionen, Schizophrenie, Schlaganfallrehabilitierung, Schmerz,....).

Bei der Pulsabgabe erklingt ein lautes Klack-Geräusch, welches durch das Magnetfeld hervorgerufen wird. Die Pulsabgabe kann je nach Pulsstärke und Empfindsamkeit des jeweiligen Patienten als leichter Kopfklopfer empfunden werden. Auch können je nach stimulierter Stelle bestimmte Körpermuskeln direkt oder indirekt mitstimuliert werden. So kann wie beschrieben die Handmuskulatur zum Zucken animiert werden, bei Stimulation an der Kopfvorderseite können auch bestimmte Gesichtsmuskeln, wie beispielweise die Kiefermuskulatur, mitstimuliert werden. 

Die TMS ist ein sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren, welches seit vielen Jahren in der Diagnostik und der Therapie Verwendung findet. Die Methode ist

  • Nicht-invasiv
  • Ohne Verwendung von Anästhesie (der Patient ist wach)
  • Nicht-pharmakologisch (ohne die typischen Nebenwirkungen von Medikamenten)
  • Schmerzfrei und weitestgehend gut verträglich

Kontraindikationen (Ausschlusskriterien) der TMS sind:

  • Vorhandensein von Metallteilen im Kopf (Implantate, Metallsplitter,…)
  • Epilepsie in der persönlichen und möglichweise auch familiären Vorgeschichte
  • Herzschrittmacher
  • Schwangerschaft 

Nebenwirkungen, welche auftreten können:

Manchmal:

  • Kopf- oder Nebenschmerzen
  • Kurzes Unwohlsein, Schwindel, Benommenheit
  • Vorübergehende Veränderung der Hörschwelle

Selten:

  • Kurzfristige, nicht durch TMS sondern durch eine Stresssituation hervorgerufene Bewusstlosigkeit (syncope)

Extrem selten:

  • Epileptischer Krampfanfall (seit Einführung der Sicherheitsrichtlinien durch Wassermann (2006) und Rossi (2009) nahezu ausgeschlossen).

 

Viele der für pharmakologische Medikation typischen Nebenwirkungen treten bei der TMS nicht auf.